Mittwoch, 25. März 2015

Dritter Ausflug - Delhi unsicher machen

Nach langer Pause gibt es nun wieder etwas zu erzählen. Da der vergangene Freitag hier am IITK vorlesungsfrei war, haben wir (zwei französische Austauschstudenten und ein indischer Mitstudent) uns auf den Weg gemacht, um Delhi unsicher zu machen. Eigentlich war ein kurzer Abstecher zum Taj Mahal in Agra geplant. Da das aber leider Freitags geschlossen ist, haben wir uns entschieden das vorerst zu verschieben. Der Aufenthalt in Delhi war ohnehin schon zu kurz.

1. Ausflugstag: Abfahrt Bahnhof Kanpur, Ankunft Bahnhof Delhi
Planmäßige Zugabfahrt am Bahnhof in Kanpur in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wäre um ca. 3 Uhr gewesen. Das Taxi war zunächst mal eine dreiviertel Stunde zu spät. Das war allerdings das kleinste Problem, denn der Zug hatte im Endeffekt knapp sieben Stunden Verspätung. Am Bahnhof waren wir selbstverständlich die Hauptattraktion. Zwei Ausnahmen gab es aber zu dem standardmäßigen Geglotze. Zum Einen hat tatsächlich einer der Inder das Gespräch gesucht und von seiner Arbeit erzählt, anstatt nur zu glotzen oder ungefragt Fotos zu machen. Zum Anderen hat mir zum ersten Mal ein Bettler Geld gegeben anstatt es zu fordern. Der etwas ältere Kollege war so "high", dass er uns als eine Art Gottheiten verehrt hat. Nach mehreren Verbeugungen, Versuchen unsere Füße zu berühren und lauthalsigen Gebeten waren die anderen Wartenden und auch die Bahnarbeiter so genervt, dass Sie Ihn zum gegenüberliegenden Bahngleis "begleitet" haben. Von dort aus konnte er zwar seine Gebete weiter herüberbrüllen, aber wenigstens war das Angrabschen damit beendet...Gegen 9:30 Uhr kam dann der Zug und die Reise nach Delhi konnte beginnen. 

Wir hatten Tickets für das Sleeper-Abteil. Dort gibt es Liegen (drei Stück übereinander), ähnlich wie Hochbetten angeordnet. Die Mittlere lässt sich herunterklappen als Rückenlehne, um die unterste Liege als Sitz zu benutzen. Ich hatte die upper erwischt, d.h. die Liege ganz oben. Bis kurz vor dem Trip dachte ich eigentlich noch, dass das der beste Platz ist. Allerdings war es so stickig und warm im Zug, dass ich es da nicht lange ausgehalten und die meiste Zeit an der offenen Zugtür verbracht habe. Waghalsige Aktionen, wie das Heraushängen lassen von Kopf oder anderen Körperteilen aus der Tür, habe ich mir dann doch verkniffen. Ich empfand die Möglichkeit auf diese Art und Weise aus dem Leben zu scheiden nicht sonderlich originell. 

 Fahrender Zug - offene Tür

Mülleimer im Zug...

Oberste Liege im Sleeper-Abteil

Trotzdem kann man über die Züge nicht nur schlechtes sagen. Ich habe definitiv schon in dreckigeren Zügen der Deutschen Bahn gesessen. Außerdem hat JEDER Waggon vier Toiletten (Bauform Asia Style :-) ), die auch noch funktionieren. Da kann die Deutsche Bahn noch viel lernen. 

Nach der Ankunft in Delhi überkam uns erstmal wieder die übliche Planlosigkeit - wir hatten kein Hostel gebucht. Also haben wir uns im Netz schlau gemacht und uns die Metro zu Nutze gemacht. Eine absolut geniale Sache, die Delhi als Stadt extrem aufwertet. Die Metro ist unfassbar sauber und gut gepflegt. Laut der französischen Mitstudenten viel sauberer als die Metro in Paris und definitiv sauberer als die Züge der Deutschen Bahn. Auf eine für 50 Rs zu erwerbende Fahrkarte lässt sich immer wieder Guthaben laden. Am Eingang zu jeder Station gibt es Kontrollen wie am Flughafen. Die Karte wird an Ein- und Ausgang für den Durchgang durch ein Drehkreuz benutzt und dort wird dann auch gleich der Fahrpreis berechnet und von dem Guthaben der Karte abgebucht. Mittels der Metro kommt man in die innerhalb kürzester Zeit an alle denkbaren Stellen der Stadt. Im Endeffekt sind wir dann aufgrund von Infos in Lonely Planet zur Metro Station Ramakrishna Ashram Marg gefahren, um nach Hostels zu suchen. Dort angekommen sind wir dann nach kürzester Zeit schon fündig geworden: ca. 500 Meter nach dem Ausgang der Station auf der Main Bazaar Road für 350 Rs. pro Nacht je Person im Doppelzimmer, Bad in jedem Raum und, wie erwartet, kaltes Wasser - perfekt. "German Bakery" ist gleich nebenan. Stechmücken gab es keine, dafür Kakerlaken. Eines der Beiden hat man immer im Raum. Mittlerweile war es 20 Uhr. Der Tag war gelaufen, also haben wir uns ein gutes Restaurant gesucht und sind danach gleich Schlafen gegangen.

2. Ausflugstag: Huyaun's Tomb, Lotustempel, Chawri Bazaar , India Gate
Fast pünktlich am nächsten Morgen gegen 7 Uhr haben wir uns zu Humayun's Tomb aufgemacht. Mittels Metro und kurzer Fahrt mit dem auto (kleine motorisierte Rikscha) war unser Ziel schnell erreicht. Eintritt hat 250 Rs. gekostet, für Inder 10 Rs...Wer da jetzt wirklich verbuddelt liegt, hat mich nicht wirklich interessiert. Die einzelnen Bauwerke waren allerdings ziemlich beeindruckend und schön anzusehen. Neben den ganzen Monumenten gab es auch einiges an Tieren zu beobachten. Vor allen Dingen auffällig waren die Adler. Ich habe noch nie Adler so nah an uns vorbeifliegen und jagen sehen, wie es dort der Fall war. Alles in Allem kann man zumindest sagen, dass Humayun's Tomb, zusammen mit dem um die Gebäude herum angelegten Park, ein schöner Ort zum Entspannen ist. Dafür war allerdings keine Zeit, denn unser nächstes Ziel wartete schon auf uns - der Lotustempel.

Blick auf Humayun's Tomb

 Innerhalb Humayun's Tomb gab es keine Müllkippen...außerhalb schon

Grabstätte auf dem gleichen Gelände

Grabstätte auf dem gleichen Gelände
 Blick auf Humayun's Tomb aus der Nähe

Blick von Humayun's Tomb aus

Mittlerweile war es fast 12 Uhr Mittags und über 30°C als wir am Lotustempel angekommen sind. Der Eintritt ist frei. Beim Lotustempel handelt es sich um einen Tempel der Glaubensgemeinschaft des Bahaitums. Der Tempel war ziemlich gut besucht. Allerdings nicht nur von Indern, sondern auch von einer ganzen Menge an Touristen. Schuhe mussten vor dem Betreten abgegeben werden. Wir hatten das Glück eine Zeremonie mitzubekommen. Das Ganze hat sehr an eine Predigt in der unseren Kirchen erinnert. Allerdings gab es einen zusätzlichen Sänger. Alleine, um dessen Stimme zu hören, hat sich das Besuchen des Lotustempels schon gelohnt. Schade nur, dass das Mikrofon so schlecht war. Viel mehr gab es dort dann allerdings nicht zu sehen.

 Lotustempel aus der Ferne


Lotustempel aus der weniger fernen Ferne

"Heimliche" aber auch einige wenige zuvor genehmigte Fotos wurden selbstverständlich auch von mir geschossen. Einer der Kollegen war allerdings doch etwas zu dreist für meinen Geschmack. Sich neben mich setzen, in Kamerahaltung bringen, sein bestes Lächeln aufsetzen, während sein Kumpel schon mit der Kamera auf mich zeigt und dann zu fragen, ob er ein Foto machen kann, kann ich nicht wirklich als Fragen durchgehen lassen...Egal, unser nächstes Ziel war einer der vielen Basare. Aber nicht, ohne vorher von einem auto-Fahrer über den Tisch gezogen zu werden...

Gleich am Ausgang vom Lotustempel wurden wir von einem auto-Fahrer abgefangen. Zum lächerlich günstigen Preis von 50 Rs. für zwei autos, wollte dieser uns zur nächsten Metrostation fahren. Meine normal leicht kritische Haltung erlaubte es mir allerdings das Ganze etwas differenzierter zu hinterfragen, als unser indischer Mitstudent, der gerade mit dem Verhandeln beschäftigt war. Sich wie immer als Guide aufspielend, wurde natürlich vorher keine Rücksprache mit den anderen Mitreisenden gehalten - er hatte alles im Griff. Angekommen sind wir dann nicht an der Metrostation, sondern an einem mehrstöckigen Haus, in dem allerlei Schmuck, Kaschmir und anderer Müll verkauft wurde. Klasse...nach kurzem durchstöbern ging es dann wieder vor die Tür. Mein Vorschlag ohne zu bezahlen die Fliege zu machen, während die auto-Fahrer nicht da waren (wieso sollten die nur uns über den Tisch ziehen dürfen?) wurde von unserem "Guide" gleich mit der Begründung ausgeschlagen, dass das unfair bzw. unmoralisch sei. Gut, also ging es weiter - zum nächsten mehrstöckigen Haus. Als auch das erledigt war, durften wir endlich zur Metrostation. Die Aktion hat uns zwei Stunden unserer sowieso schon knappen Zeit gekostet.

Die Metro hat uns binnen weniger Minuten dann zur Station Chandni Chowk gebracht. Ganz in der Nähe gibt es einen großen Kleiderbasar mit Namen Chawri Bazaar. Während der Fahrt mit der Metro hatte ich meine bis jetzt penetranteste Erfahrung mit einem Inder. Die Metro war leider extrem voll und man Stand relativ eng aufeinander. Ein Inder hatte nur einen Hauch Abstand von meinem Gesicht. Das hat Ihn allerdings nicht davon abgehalten mich minutenlang ununterbrochen anzuglotzen. Als Mensch mit Anstand, schaut man in einem solchen Moment in eine andere Richtung - genau das habe auch ich getan. Als mir das geglotze dann nach ein paar Minuten gereicht hat, habe ich Ihm direkt in die Augen geguckt, aber das hat Ihn in keinster Weise gestört. Es wurde weiter geglotzt. Da hat es mir dann gereicht. In meiner gewohnt ruhigen und liebevollen Art, habe ich Ihm dann mit den Worten "Wudda fk yo starrin' at? It's fkin' annoyin', man!" (zu deutsch: Gibt es ein Problem? Kann ich dir vielleicht irgendwie weiterhelfen?). Daraufhin hat der Inder sich überraschend schnell von mir abgewendet. Mit etwas Freundlichkeit kommt man im Leben immer weiter. Ich habe das Ganze zum besseren Verständnis mal skizziert (siehe unten).

Unterhaltung mit Inder in Metro. Inder rechts, Ich links

Leider haben wir den falschen Ausgang benutzt, so dass wir auf eine Fahrt mit Fahrradrikschas angewiesen waren. Eine Fortbewegungsmethodet, die mir ganz und gar nicht passt. Das Ganze erinnert mich irgendwie an Zeiten, in denen Sklaven Ihre Herren durch die Gegend getragen haben.

 Fahrt mit der Fahrradrikscha


Mann mit Kartons auf dem Kopf...

Angekommen auf dem Kleiderbasar, sah das Ganze doch etwas anders aus als erwartet. Statt Ständen mit Kleidern waren es ausschließlich Kleidergeschäfte auf einer Seite der mehrspurigen Straße. Zu finden gab es für mich nichts besonderes, außer einem Paar Sandalen für 350 Rs. Die Menschenmenge war gigantisch und das Shoppen dementsprechend anstrengend. Nachdem das erledigt war, haben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Das war allerdings dort in der Gegend nicht so einfach. Abgefangen wurden wir von einem hilfsbereiten Inder, der uns zu einem ganz netten Restaurant geführt hat (sehr wahrscheinlich sein eigenes). Das Essen war gut und der Preis vollkommen in Ordnung. Ohne unseren indischen Mitstudenten wäre ich hier teilweise relativ aufgeschmissen gewesen. Dem Kellner zu erklären, dass ich weder Milch, noch Sahne, noch Butter, noch Ghee, noch Paneer in meinem Essen haben will, hat sich bis jetzt immer als sehr kompliziertes unterfangen herausgestellt. So hat aber alles ganz gut geklappt mit dem Essen auf der Reise. Auf dem Rückweg sind wir dann nochmal über den Basar geschlendert, haben in einem Süßigkeitenhaus ein paar Snacks gekauft und uns Richtung India Gate aufgemacht.

Blick auf den Basar - mir gefällt der untere Teil des Gebäudes besser

Bei unserer Ankunft am India Gate war es 20 Uhr und bereits dunkel. Genau die richtige Zeit für den Besuch, denn gegen Abend versammeln sich dort die Leute, um einfach zu entspannen und Spaß zu haben. Außer natürlich man ist weiß. In dem Fall wird man alle zwei Sekunden von einem Verkäufer oder Bettler genervt. Der Anblick auf das India Gate, ein großer Triumphbogen, und die ganze Atmosphäre des rundherum angelegten Parks ist schon nicht übel und die Zeit, bis einen die Polizei (mit Rückendeckung von SWAT-Teams) vom Platz vertreibt verging sehr schnell...

India Gate

Am India Gate haben wir uns dann auch noch kurz mit einem indischen Studenten getroffen, der in Frankreich ein Austauschsemester gemacht hatte und am IIT Delhi studiert. Für den nächsten Tag waren wir eingeladen uns das IIT Delhi anzuschauen. Mittlerweile war es schon relativ spät und bei Ankunft an der Metrostation in der Nähe unseres Hostels bereits 23 Uhr - zu der Zeit haben alle Restaurants zu. Während die Anderen im Subway etwas zu essen gefunden hatten, blieb mir nur ein etwas weniger sauberes Lokal. Das Essen scheint dennoch gut gewesen zu sein. Geschmacklich war es zumindest auch nicht schlechter als das in teureren Restaurants. Trotzdem ist es immer ein Glücksspiel. Mal gewinnt man und mal verliert man. 

3. Ausflugstag: Jama Masjid, Basar am Connaught Place, Qutab Minar, IIT Delhi, Abreise
Geplant war, dass wir um 9 Uhr Aufbrechen. Unser indischer Kollege hat es allerdings nicht so mit Pünktlichkeit, also ging es um 20 vor 10 dann los. Unsere erste Station war Jama Masjid, die größte Moschee in Indien, in direkter Nähe des Red Forts. Eintritt mit Kamera war 300 Rs. Ohne Kamera war der Eintritt frei. Also haben wir uns entschieden nicht gleichzeitig in die Moschee zu gehen, sondern uns abzuwechseln, während die anderen jeweils immer auf die Rucksäcke aufpassten. Mein Mitbewohner und ich sind zuerst in die Moschee gegangen. Ich hatte mir nicht viel von der Moschee erwartet. Allerdings hätte ich mich kaum mehr täuschen können. Eine große und breite Treppe führt hoch zum Eingang der Mauer, welche die Moschee umrahmt. Innerhalb der Mauern ist dann die eigentliche Moschee, die allerdings nur einen großen offenen Raum, drei Kuppeln, zwei große Türme und zwei kleine Türme besitzt. Das alleine war noch nicht so beeindruckend. Vielmehr war die gigantische Größe der Moschee überwältigend. Mir war es gerade so möglich die Moschee in mein Blickfeld zu bekommen vom Mauereingang aus. Mehrere Minuten hab ich nur damit verbracht auf die Moschee zu starren. Ich bin begeistert von der Moschee und irgendwie hat mir das Ganze Lust auf das Taj Mahal gemacht, das ich bis zu dem Zeitpunkt eigentlich gar nicht sehen wollte. Fotos haben wir keine machen können, da wir die 300 Rs. nicht bezahlt haben. Leider habe ich nicht nach dem Foto gefragt, das ich zusammen mit einem Inder vor der Moschee gemacht habe. Ziemlich dreiste Fotoaktionen von Indern ohne Anstand gab es natürlich auch wieder zu vermelden.

 Treppe zum Mauereingang von Jama Masjid

Im Hintergrund ist das Red Fort zu erkennen

Als nächstes sollte es nochmal zu einem Basar gehen. Auf dem Weg dorthin gab es noch eine begabte Seiltänzerin zu beobachten.

Seiltänzerin


Angekommen an der Metrostation wurden wir gleich von einem auto-Fahrer abgefangen. Im Folgenden beschreibe ich den offensichtlichsten und möglicherweise häufigsten Betrug in Delhi:

Der Fahrer teilte unserem indischen Kollegen mit, dass die Basare Sonntags alle zu haben (nicht mal in Kanpur haben die Sonntags alle zu) mit Ausnahme eines kleineren, zu dem er uns gerne bringen würde. Zusätzlich kam noch ein weiterer Inder aus einem Haus in der Nähe und bestätigte was der auto-Fahrer erzählte. Das Ganze lief allerdings auf Hindi ab. Meine Frage, was jetzt so abgeklärt wurde, wurde von unserem indischen Mitstudenten ignoriert. Der Betrug war aber auch ohne Hindikenntnisse offensichtlich. Allerdings blieb mir nichts anderes übrig, als den anderen zu Folgen. Im auto dann auf der Fahrt, durfte ich bereits oben beschrieben Unterhaltung dann erfahren. Mein Hinweis, dass wir gerade verarscht werden und der Typ, der aus dem Haus gekommen war, ziemlich sicher ein Komplize war, wurde nur mit Spott erwidert. Der nette Inder sei extra aus seinem Haus gekommen, um uns weiterzuhelfen. Als wir dann allerdings vor einem mehrstöckigen Haus mit Kaschmirverkäufern anhielten, wollte er das Thema nicht mehr weiter verfolgen. Ich hab dann dem auto-Fahrer mit einigen leicht zynischen Bemerkungen bzgl. Betrügen von Touristen verständlich gemacht, dass wir das Haus nicht betreten werden und jetzt zu einem der sicherlich nicht geschlossenen Basare fahren werden - aber nicht in seinem auto.

Mit der Fahrradrikscha sind wir dann zum nächsten Kleiderbasar, um dort noch ein wenig zu shoppen und um dann im Pind Balluchi etwas Gutes (und vor allen Dingen Teures) zu Mittag zu Essen.

Pind Balluchi Restaurant - laut Lonely Planet ein Highlight

Bevor es dann zur IIT Delhi gehen sollte, haben wir uns noch die letzte Sehenswürdigkeit auf unserem Plan angeschaut: Qutab Minar. Es handelt sich dabei um ein 72 Meter hohes Minarett und einigen anderen Gebäuden drum herum, die recht zerfallen sind. Der Turm ist geschlossen, seitdem 14 Leute in den Tod gestürzt sind aufgrund von Dränglern. Der Eintritt beträgt 250 Rs. Inder müssen Ihre Rucksäcke abgeben, ausländische Touristen nicht...Jedenfalls kein Ort, den ich jetzt unbedingt empfehlen kann als Ausflugsziel. Nächstes und letztes Ziel: IIT Delhi.

Qutab Minar aus nächster Nähe

Qutab Minar

Aufwändige Verzierungen

Hauptattraktion Qutab Minar

Da es unserem indischen Mitstudenten zu teuer war 50 Rs für das auto bis zur IIT Delhi zu bezahlen, sind wir zum Bus gelaufen. Der kam dann auch nach 15 Minuten und hat uns einen Kilometer entfernt vom Eingang abgesetzt - richtig nervig. Bei solchen Entfernung und sehr knappem Zeitplan, keine gute Idee. Mittlerweile war es 18:30 Uhr. Bis alle Austauschstudenten am IIT Delhi zusammengetrommelt waren und wir uns zum Essen zur Kantine aufgemacht hatten, war es schon 20:30 Uhr. Unser Zug ging um 22:25 Uhr und zwei aus unserer Gruppe mussten noch Ihr Gepäck bei unserem Hostel abholen. Es blieb gar keine Zeit für ein Gespräch mit den anderen Austauschstudenten. Wir sind gleich nach dem Essen los und dann glücklicherweise 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof angekommen. Ich hatte wieder eine Liege ganz oben, diesmal war unsere Fahrt aber über Nacht, so dass es sogar recht kalt wurde - definitiv besser als stickig und warm. Unser Zug war rechtzeitig und wir hätten, ohne das unsere französische Mitreisende zufällig am Bahnhof in Kanpur aufgewacht wäre, fast unsere Ankunft verschlafen. Mit dem auto ging es dann zurück zum Campus, den wir gegen 6 Uhr morgens erreichten.

La Fin.