Mittwoch, 14. Januar 2015

Ausflug nach Lucknow

Nachträglich möchte ich an dieser Stelle noch von meinem Ausflug nach Lucknow am 03.01.2015 berichten. In Lucknow war ich zwar schon am Tag meiner Ankunft (Zielflughafen), allerdings ist der Flughafen nicht direkt in der Stadt. Zusammen mit drei weiteren Austauschstudenten und einem indischen Mitstudenten bin ich früh morgens in einem Großraum-Taxi aufgebrochen. Das Taxi selbst war sogar an deutschen Standards gemessen äußerst gut. 11 Rs pro Kilometer wurden berechnet - nicht unbedingt der günstigste Preis, aber dafür hatten wir einen Chauffeur für den ganzen Tag. Die Fahrtzeit belief sich auf ca. 2 Stunden. Erster Halt war das historische Monument Bara Imbara. Ich bin eigentlich weder ein großer Fan von Architektur, noch mag ich Stadtbesichtigungen. Nach dem Tag weiß ich auch wieder wieso...

...denn Eintritt für das Monument als Ausländer: 500 Rs = 7€ (im Vergleich dazu für Inder: 50 Rs = 70 cent). Das ist ungefähr der Eintrittspreis, den man auch für das Taj Mahal bezahlt und dafür kann ich fast 10 Mal essen gehen in der Kantine. Gut, nachdem ich diesen ersten Schock überwunden hatte, ging es durch den Eingang zum Park vor dem Monument. Dort mussten nochmal  25 Rs für jede Kamera und etwas mehr für Videokameras bezahlt werden. Vorm Eingang des Gebäudes mussten die Schuhe ausgezogen werden. Aufbewahrung der Schuhe 10 Rs Dann ging es weiter in das Gebäude selbst. Schon war der erste nervige Guide zur Stelle. Nach erfolgreichem Abwimmeln stellte sich allerdings heraus, dass ohne Guide die interessanten Teile des Gebäudes nicht betreten werden durften - na klar. Also, wieder 50 Rs pro Person. Der hat natürlich nur Hindi gesprochen...Von der eigentlichen Geschichte des Monuments habe ich also im Endeffekt genau so viel verstanden, wie mich auch interessiert hat. Der obere Teil des Gebäudes ist ein Labyrinth aus Gängen. Vom Dach hatte man dann eine sehr schöne Aussicht. Vom Hauptgebäude selbst habe ich interessanterweise keine Bilder gemacht...

 Gebäude neben Bara Imbara Monument

Auf dem Dach vom Bara Imbara Monument

Da der Eintrittspreis auch für drei weitere Monumente (Shahi Hammam, Clock Tower Garden und das Bauwerk neben dem Bara Imbara) galt, ging es weiter zu diesen. Dort wurden wir wieder abgezockt von Guides, die wir gar nicht haben wollten. Die Masche ist, dass die Guides sich einfach neben einen Stellen und dann anfangen zu erzählen. Dann hat man kaum eine andere Wahl, als sie zu bezahlen, weil sie ja auch eine Leistung erbracht haben.
Zu Mittag haben die anderen in dem populärsten Dönerladen der Stadt gegessen. Wieso der allerdings populär ist, bleibt mir ein Rätsel. Der Laden befindet sich in irgendeiner schmalen Gasse und ist eine ziemliche Bruchbude. Zumindest soll es wohl gut geschmeckt haben und günstig war es auch. Meines Erachtens sah es nicht sehr hygienisch aus. Ich selbst habe an einer der Hauptstraßen Reis mit Aloo Dum bekommen.

Shahi Hammam

Danach ging es weiter zum letzten Bauwerk. Das war allerdings wirklich gewaltig: Ambedkar Park. Eine gigantische Fläche mit majestätischen Bauwerken und allerlei Statuen von Berühmtheiten...und Elefanten! Der Hintergrund dieses Monumentes, fertiggestellt 2008, ist allerdings alles andere als schön. Hier hat sich die ehemalige Ministerpräsidentin des Staates Uttar Pradesh ihr eigenes Denkmal gesetzt. Die gigantischen Elefantenstatuen sind nämlich das Logo Ihrer Partei. In der Mitte, umringt von großen Persönlichkeiten, steht Ihre eigene Statue! Die Kosten für den Bau betrugen 100 Mio. Euro. Die wären wohl besser in Infrastruktur, Bildung und Gesundheitswesen gesteckt worden...

Damit ging jedenfalls der Tag zu Ende. Für das Taxi hat am Ende jeder von uns 500 Rs bezahlt. Gelohnt hat sich der Ausflug eigentlich nur, weil ich mit einer netten und lustigen Truppe unterwegs war. Nochmal müsste ich nicht mehr hin.

Im Ambedkar Park 

Großer Teil des Ambedkar Parks bei Nacht


Elefantenstatuen im Ambedkar Park



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